Unsere Werkzeuge sind wichtige Bestandteile des Unterrichts. Wir erlernen diese gemeinsam, alle daran Beteiligten entwickeln sich dadurch weiter. Die Werkzeuge funktionieren vernetzt und erst im Zusammenspiel optimal.
Die Inhalte des jeweiligen Wochenplans werden individuell auf die Schüler*innen abgestimmt. Darin sind Ziele klar definiert. Im Arbeitsjournal planen die Schüler*innen entsprechend ihrem Rhythmus die Tätigkeiten. Sie dokumentieren darin ihre erbrachten Leistungen, welche von den jeweiligen Fachlehrer*innen bestätigt werden. Das Arbeitsjournal dient auch als Kommunikationsplattform zwischen der Schule und den Eltern. Einmal wöchentlich wird es daheim gezeigt und ermöglicht den Eltern einen Einblick in die Leistungen und den Prozess der Schülerin oder des Schülers.
Die Schüler*innen schreiben täglich in den letzten 10 Minuten der Schulzeit etwas über ihren Tag. Sie reflektieren dabei nicht nur Fachliches sondern vor allem auch Emotionales. Beim Schreiben setzten sie sich mit ihren Widerständen, ihren Erfolgen und ihren verschiedenen Erfahrungen während des Tages und auseinander. Der Moment des Schreibens ist bereits ein wichtiger Teil der Reflexion. Das Festgehaltene ist zudem eine gute Basis für das Coachinggespräch. Die Inhalte des Energietagebuchs sind nur der betreuenden Fachlehrperson zugänglich.
Grundlage für das Coachinggespräch sind das Arbeitsjournal, das Energietagebuch sowie die gemeinsame Zeit im Unterricht. Es findet wöchentlich zwischen dem Jugendlichen und der Fachlehrperson statt und dauert zwischen fünf Minuten und einer halben Stunde. Die Reflektionen des Jugendlichen werden besprochen und Entscheidungsprozesse begleitet. Daraus entsteht in der Regel eine Erkenntnis für den nächsten Schritt, der als verbindliche Abmachung im Arbeitsjournal dokumentiert wird. Dies wiederum ermöglicht den Eltern einen regelmässigen Einblick oder falls erwünscht eine Beteiligung am Prozess des Jugendlichen.
Das Mentaltraining wird als Ritual zum Wochenbeginn, als Start in den Tag oder nach Bedarf eingesetzt. Es dauert zwischen fünf Minuten oder einer halben Stunde und findet sitzend, liegend oder in Bewegung statt. Es ist nie religiös oder therapeutisch und wird auch nicht suggestiv angeleitet. Es dient dazu, dass die Schüler*innen einen Moment mit der Aufmerksamkeit ganz bei sich sind und das Umfeld ausser Acht lassen. Möglichst frei von äusseren Dynamiken und in der Wahrnehmung bei sich selbst, dient es auch als Grundlage für bevorstehende Entscheide.
Die Schüler*innen üben sich zwischen zwei und sechs Lektionen in der traditionellen Kampfkunst. Dabei wählen sie zwischen drei unterschiedlichen Stilen (Aikido, Wushu, Wing Chung). Der Unterricht in der Kampfkunst findet sehr strukturiert statt. In den Übungen werden Schüler*innen sich ihrer inneren Haltungen bewusst, die sich in Form von Bewegungs- und Denkmustern äussern. Was die Jugendlichen im Erfahrungsumfeld der Kampfkunst lernen, lässt sich optimal auf Arbeitssituationen in der Schule übertragen. Etwa wenn Dynamik als Abfolge von Anspannung und Loslassen trainiert wird, hilft dies auch den Schulalltag entsprechend zu rhythmisieren. Ein gutes Körperbewusstsein führt zudem zu einem gestärkten Selbstbewusstsein.
Drei bis vier Mal im Jahr finden ein- oder mehrtägige Wanderungen statt. Am Ende des 9. Schuljahres begeben sich die Schüler*innen auf ein zweiwöchiges Trekking. Die Wanderungen und das längere Trekkking sind eine wichtige Erfahrungswelt zur Ergänzung des Schulalltags. Sie bieten den Jugendlichen ein Übungsfeld, um die Auswirkungen getroffener Entscheidungen zu erleben oder um nicht Bewährtes zu optimieren. Die Natur ist dafür eine wichtige Erfahrungsgrundlage, denn sie erfordert immer wieder Anpassung. Zudem werden Ausdauer, Durchhaltewille und Gruppendynamik erprobt. Für das Gelingen eines gemeinsamen Projekts ist das Verantwortungsgefühl jedes Einzelnen nicht nur für sich selbst sondern auch für das Gemeinsame wichtig.
Jeweils in der zweiten Schulwoche begibt sich die ganze Schule fünf Tag in ein Lagerhaus in der Natur. Im Zentrum stehen persönliche Begegnungen, die Integration neuer Schüler*innen und das Definieren einer gemeinsamen Kultur. Wir kochen zusammen, begeben uns in die Natur auf Wanderungen und gestalten gemeinsam unsere Freizeit. Die verschiedenen Kampfkunstlehrer*innen stellen ihre Trainings vor, so dass die neuen Schüler*innen eine Entscheidungsgrundlage haben.
Am Ende des ersten Semesters beschreiben die Fachlehrpersonen im Zwischenbericht den Lernprozess des Schülers oder der Schülerin. Das Zeugnis zeigt Ende Jahr die Leistungen der Schüler*innen auf ihrem jeweiligen Niveau auf. Wir sehen das Zeugnis insofern als wichtiges Werkzeug, als es den Prozess der Schüler*innen aufzeigt. Diplome gibt es an der REOSCH in Form von Rückmeldungen im Bereich der Selbst- und Sozialkompetenz. Zur Erlangung der insgesamt drei Diplome stellen die Schüler*innen jeweils einen entsprechenden Antrag an das Team.
Persönlichkeitsbildend
Für Jugendliche ist die Bildung ihrer Sozial- und Selbstkompetenz ebenso wichtig wie diejenige ihrer fachlichen Kompetenzen.
Selbstverantwortlich
Wenn Jugendliche die Verantwortung für ihr Handeln selber tragen, agieren sie in der Regel aus einer eigenen Motivation und erfahren dadurch mehr Selbständigkeit.
Leistungsorientiert
Jugendliche verfügen von Natur aus über alle notwendigen Ressourcen für eine ganzheitliche Bildung. An der REOSCH lernen sie daher nach individualisierten Arbeitsplänen und ...